Von Anthocyanen und Pektinen

Die Beerensaison ist in vollem Gange

Von unserer Mitautorin und Gärtnerin Sylvia Hänseroth.

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Geerntete Beeren aus einem der Gärten der „Essbaren Stadt Günzburg“

An den Sträuchern im Gärtchen am Kuhberg kann und sollte sich jeder mit frischen Beeren eindecken – zumindest so lange noch welche dran sind.

Dass Beeren vollgestopft sind mit Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen hat sich mittlerweile herumgesprochen. Beispielsweise stecken 41 mg Vitamin C in 100g Johannisbeeren. Aber was ist eigentlich so gut daran?
Vitamin C ist wichtig, um den Körper gesund zu halten. Denn tagtäglich wird er mit Substanzen bombardiert, gegen die er ankämpfen muss wie z.B. sogenannten freien Radikalen aus der UV-Strahlung, welche die Hautalterung beschleunigen oder gar Krebsverursachen können. Vitamin C fängt diese ab und neutralisiert sie, so dass diese nicht mehr schädlich sind. Zudem stellt es Vitamin E, ein Antioxidans, wieder her und macht es damit wieder funktionstüchtig. Eine der Aufgaben von Vitamin E ist es nämlich, zu verhindern, dass Fette ranzig werden, auch die Fette, die in die Zellwände des Körpers eingebaut sind. Ist ein Vitamin E -Molekül verbraucht, kann es durch Vitamin C wiederhergestellt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt an Vitamin C ist, dass es die Aufnahme der Spurenelemente Zink und Eisen erhöht. Das ist vor allem für Frauen wichtig, weil sie häufig von Eisenmangel betroffen sind.

Neben den Vitaminen sind auch andere Inhaltsstoffe interessant. Stachelbeeren, beispielsweise, haben einen hohen Pektingehalt. Pektine sind Polysaccharide, also lange Zuckerketten. Da sie gut quellen bzw. gelieren nutzt man sie für die Marmeladen- und Geleeherstellung. Es handelt sich dabei um die pflanzliche Alternative zu Gelatine und einen Ballaststoff. Pektine sorgen damit für ein langes Sättigungsgefühl, senken gleichzeitig den Cholesterinspiegel und halten den Darm gesund.

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Rote Himbeere

Der Grund warum Beeren so leuchtende Farben haben liegt an den Anthocyanen im Fruchtfleisch. Das sind Pflanzenfarbstoffe, die Früchten aber auch Blüten eine rote, violett-lila oder blaue bis schwarze Farbe verleihen und in erster Linie Insekten und Vögel anlocken und die Pflanze selbst vor UV-Strahlung (bzw. freien Radikalen) schützen sollen. Anthocyane, eine Untergruppe der Polyphenole, werden in der Lebensmittelindustrie als Zusatzstoff E 163 geführt. Sie lassen Beeren nicht nur schmackhaft aussehen, sondern gelten zudem als gesundheitsfördernde Substanzen.

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Ein gern gesehener Gast in den Gärten der „Essbaren Stadt“: Eine Biene am blauen Borretsch

Quellen:

http://www.biothemen.de/Qualitaet/beeren/beeren.html

 

 

 

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